Implantatgetragener Zahnersatz bietet hohen Tragekomfort und eine sehr natürliche Optik, kann aber nur eingesetzt werden, wenn der Kieferknochen ausreichend stabil ist. Ist dies nicht der Fall, sind Maßnahmen zum Knochenaufbau erforderlich, um die Stabilität des Knochengewebes zu verbessern und das Knochenvolumen zu vergrößern.
Im folgenden Text erläutert Dr. Tobias Wrastil anhand seiner zweifachen Expertise als Zahnarzt und gelerntem Zahntechniker, wann Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich sind, was dabei genau passiert und welche Knochenersatzmaterialien dafür Verwendung finden.
Zahnmedizinischer Knochenaufbau erfolgt in der Regel nach dem Verlust eines Zahnes bzw. mehrerer Zähne, um die Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz zu ermöglichen. Die Maßnahmen zum Knochenaufbau verstärken den Kieferknochen durch Knochenersatzmaterial und stimulieren das Wachstum des natürlichen Knochengewebes.
Knochenaufbau ist immer dann erforderlich, wenn der Kieferknochen nicht hinreichend voluminös und/oder stabil ist, um ein Zahnimplantat sicher darin zu verankern. Ursachen hierfür sind:
Grundsätzlich verläuft der Abbau von Kieferknochen in den ersten 6-12 Monaten nach dem Zahnverlust am schnellsten und setzt sich danach kontinuierlich fort - im Unterkiefer schneller als im Oberkiefer. Wie viel Knochensubstanz dabei verloren geht, ist individuell verschieden.
Wie es um Ihren Kieferknochen bestellt ist und ob vor einer geplanten Implantation Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich sind, klärt Dr. Wrastil in einer persönlichen Untersuchung - vereinbaren Sie am besten gleich einen Beratungstermin!
Sind zum Einsetzen eines Implantats Knochenaufbau-Maßnahmen erforderlich, wird der Kieferknochen mit Knochenersatzmaterial verstärkt. Dieses muss:
Knochenersatzmaterial, das den obigen Anforderungen entspricht, kann aus verschiedenen Quellen gewonnen werden. Grundsätzlich unterscheidet man:
Als “autologen” bezeichnet man Eigenknochen, also Knochenmaterial, das dem Patienten aus anderen Körperregionen entnommen wurde. Zum Aufbau des Kieferknochens kann der Chirurg direkt bei der Präparation des Implantatbetts Knochenmehl bzw. -späne sammeln. Alternativ kann er einen Eigenknochen-Block aus dem Unterkiefer entnehmen.
Seltener ist die separate Knochenentnahme aus Kinn oder Hüfte (Beckenkamm). Diese Art des Knochenaufbaus stellt den Goldstandard im Bereich der augmentativen Techniken dar.
Alternativ zum Eigenknochen kann auch genetisch identischer Spenderknochen verwendet werden. Möglich ist dies nur bei eineiigen Zwillingen, die über dieselbe DNA und somit auch über eine identische Knochenstruktur verfügen.
Menschlicher Spenderknochen, der nicht genetisch identisch mit dem Empfänger ist, wird als “allogen” bezeichnet. Dieses Knochenersatzmaterial wird in der Regel aus Hüftgelenksköpfen gewonnen und ist als gefriergetrocknetes Granulat oder Knochenblock verfügbar.
Als “xenogen” bezeichnet der Mediziner natürliches Knochenmaterial tierischer oder pflanzlicher Herkunft.
Der Fachbegriff “alloplastisch” bezeichnet synthetische Knochenersatzmaterialien.
In der Zahnresidenz arbeiten wir vorwiegend mit Eigenknochen, da von diesem das höchste Regenerationspotential ausgeht.
Ob Knochenaufbau und Implantation im selben Eingriff durchgeführt werden können oder ob zwei OPs im Abstand mehrerer Monate erforderlich sind, entscheidet Dr. Wrastil jeweils individuell.
Grundsätzlich folgt die OP zum Knochenaufbau folgenden Schritten:
Die OP-Dauer hängt jeweils von Art und Umfang des Eingriffes ab: Eine einfache Implantation mit geringfügiger Auffüllung des Zahnfachs mittels Granulat ist in ca. 30 Minuten machbar, für einen langwierigen Eingriff - Sinuslift oder Knochenblock - sind 1-2 Stunden realistisch.
Um die Knochenaufbau-OP so angenehm wie möglich zu gestalten, empfiehlt das Team der Zahnresidenz die Behandlung unter Analgosedierung (Dämmerschlaf), bei umfangreicheren Eingriffen auch unter Vollnarkose.
Um den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen, sollten Sie nach dem Knochenaufbau Ihre Ernährung anpassen (weiche, maximal lauwarme Kost), den Kiefer fachgerecht kühlen und eine mehrtägige Schonphase ohne körperliche Anstrengungen einplanen.
Auf das Rauchen nach dem Knochenaufbau am Kiefer sollten Sie während der Heilungsphase verzichten, da die im Tabak enthaltenen Giftstoffe den Regenerationsprozess des Körpers stören; dasselbe gilt für den Alkoholkonsum.
Unmittelbar nach dem Knochenaufbau beim Zahnarzt sind Schmerzen, Schwellungen und leichte Blutungen normal. Nach der OP sollten Sie eine Erholungsphase von 1-2 Wochen einplanen, vollständig abgeschlossen ist die Wundheilung nach 3-6 Monaten.
Wie schnell die Heilung nach einem Knochenaufbau im Oberkiefer oder Unterkiefer verläuft und wie lange nach dem Einsetzen des Implantats mit Knochenaufbau Sie Schmerzen haben, hängt sowohl vom Umfang des Eingriffs wie auch Ihrer individuellen Konstitution ab: Wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, konsultieren Sie bitte unsere Praxis!
Vor jedem Eingriff informiert Dr. Wrastil den Patienten über Probleme, die beim Knochenaufbau zum Einsetzen von Zahnimplantaten auftreten können. In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen bzw. Infektionen des operierten Bereiches kommen, die sich in der Regel gut behandeln lassen. Taubheitsgefühle in Lippe und/oder Zunge klingen im Normalfall bald ab.
In Ausnahmesituationen sind Abstoßungsreaktionen und Verlust des Implantats, Verletzungen von Nervenbahnen (mit anschließenden Taubheitsgefühlen) und/oder benachbarten Zahnwurzeln sowie ein ungeplanter Durchbruch zwischen Mund- und Kieferhöhle möglich. Um dies zu verhindern ist eine genaue Diagnostik, oft mit Hilfe von 3D- Röntgenaufnahmen, sowie eine exakte Planung notwendig.
Die Zahnresidenz bietet Ihnen jederzeit hohe Behandlungsqualität zu fairen Preisen. Die Kosten für den Knochenaufbau im Vorfeld einer Zahnimplantation hängen stets von Art und Umfang des gewählten Eingriffes ab.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen bei Zahnersatz grundsätzlich nur einen Festzuschuss, der 50 % der Kosten der sog. Regelversorgung abdeckt. Die Kostendifferenz zur höherwertigen Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz - inkl. der Kosten für dabei erforderliche Knochenaufbau-Maßnahmen - muss der Patient selbst tragen.
Die Kosten für Zahnimplantationen und vorbereitende Knochenaufbaumaßnahmen werden nur in Ausnahmefällen (bspw. Zahnverlust infolge von Unfällen oder Krebserkrankung) übernommen.
Das Zahnresidenz-Team erstellt Ihnen stets einen individuellen Heil- und Kostenplan, der alle Behandlungsschritte auflistet und Ihnen Planungssicherheit gibt.
Welches Material beim Knochenaufbau verwendet wird, hängt sowohl von der medizinischen Ausgangssituation wie auch den Präferenzen des Chirurgen und Patienten ab.
Bei der Verwendung von Eigenknochen sind keine Abstoßungsreaktionen des Körpers zu befürchten, zudem besteht kein Risiko der Übertragung von Krankheitserregern (was bei allogener Knochenspende oder xenogenem Knochenersatzmaterial aus tierischen Quellen nicht restlos auszuschließen ist).
Anders als beim Eigenknochen ist bei Knochenersatzmaterialien keine zusätzliche OP zur Knochenentnahme notwendig. Je nach den Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten stehen Ersatzmaterialien menschlicher, tierischer, pflanzlicher oder synthetischer Herkunft in beliebiger Menge zur Verfügung.
Wenn Sie eine Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz wünschen, ist zu prüfen, ob der Kieferknochen ausreichend stabil für eine erfolgreiche Implantation ist. Ist dies nicht der Fall, kann ein Knochenaufbau mit Knochenersatzmaterial Abhilfe schaffen - Dr. Wrastil empfängt Sie gern zu einer individuellen Beratung in der Zahnresidenz in Northeim!