Weisheitszähne



Wann sollten Weisheitszähne gezogen werden?

Der Durchbruch der Weisheitszähne macht vielen jungen Erwachsenen Probleme: Statt einem plötzlichen Zuwachs an Weisheit gibt es Zahnschmerzen und manchmal sogar Entzündungen! Um diese Komplikationen zu vermeiden, werden die Weisheitszähne oft vorbeugend gezogen.

 

Warum es mit den Weisheitszähnen so oft Probleme gibt, wann sie entfernt werden müssen und wie das geschieht, erläutert Dr. Tobias Wrastil im folgenden Text. Bei weiteren Fragen oder akuten Weisheitszahnproblemen vereinbaren Sie am besten gleich einen persönlichen Beratungstermin in der Zahnresidenz in Northeim!

Was sind Weisheitszähne?

Die Weisheitszähne gehören zum dauerhaften Gebiss. Die Zahnkeime sind seit der Kindheit angelegt, der Durchbruch erfolgt jedoch erst im jungen Erwachsenenalter, also genau dann, wenn man etwas an Weisheit gewinnt.

 

Zahnmedizinisch werden die Weisheitszähne auch als ,dritte Molaren‘ oder ‚Achter‘ bezeichnet, da sie am Ende der Zahnreihe, hinter dem letzten Backenzahn (Molar) stehen. Sie sind häufig ungewöhnlich geformt, haben also nicht vier Kauhöcker wie ein normaler Backenzahn, sondern drei oder fünf.

Wer kann Weisheitszähne bekommen?

Normalerweise hat jeder Mensch vier Weisheitszähne - jeweils einen pro Kieferquadrant. Häufig sind aber auch gar keine oder nur ein bis drei Weisheitszähne vorhanden. Der Durchbruch erfolgt ab dem 16. Lebensjahr, oft aber auch erst mit Anfang Zwanzig.

Müssen Weisheitszähne gezogen werden?

Weisheitszähne ziehen lassen oder nicht - diese Frage muss stets individuell entschieden werden. Deshalb achtet Dr. Wrastil während der halbjährlichen Kontrolluntersuchung bei jungen Erwachsenen stets auch auf die Weisheitszähne.

 

Wenn im Kiefer genug Platz vorhanden ist und die Weisheitszähne gerade durchbrechen, können sie im Mund verbleiben und wie ganz normale zusätzliche Backenzähne genutzt werden.

 

Wenn die Weisheitszähne dagegen übermäßige Probleme bereiten, müssen sie entfernt werden.

Wann ist eine Weisheitszahn OP notwendig?

Zu Problemen mit den Weisheitszähnen kommt es, wenn:

  • hinten im Kiefer kein Platz für einen weiteren Zahn ist und - insb. nach einer kieferorthopädischen Behandlung - eine Verschiebung der Zahnreihe zu erwarten ist
  • die Weisheitszähne schräg stehen und Druck auf die Backenzähne und/oder Nervenbahnen im Kiefer ausüben
  • die Weisheitszähne unvollständig durchbrechen und dadurch Zahnfleischtaschen entstehen, die Ansammlung von Bakterien und somit die Entstehung von Entzündungen begünstigen
  • ein Weisheitszahn zwar gerade durchbricht, aber keinen Gegenspieler im anderen Kiefer hat, sich also übermäßig verlängert und damit den korrekten Biss stört

Wenn der Durchbruch der Weisheitszähne starke Schmerzen, Schwellungen der betroffenen Gesichtshälfte  und/oder Entzündungen auslöst, ist eine Entfernung unumgänglich.

 

Um eine solche Notfall-Behandlung zu vermeiden, rät Dr. Wrastil bei Bedarf zu einem präventiven Eingriff: Ab dem 14. Lebensjahr lässt sich durch eine Röntgenuntersuchung abklären, ob Probleme mit den Weisheitszähnen zu erwarten sind. Die präventive Entfernung und die zu erwartende Ausfallzeit kann dann mit Rücksicht auf anstehende Termine geplant werden.

 

In seltenen Fällen wird der Weisheitszahn entfernt, um ihn anstelle eines fehlenden Backenzahnes einzusetzen, also zu transplantieren.

Was passiert, wenn man Weisheitszähne nicht ziehen lässt?

Auch wenn sich Weisheitszähne ganz normal entwickeln, verursacht der Durchbruch meist  Schmerzen und Druckgefühle,  die sich durch Kühlung und Massagen gut lindern lassen. Im Zweifel kann eine Kontrolluntersuchung abklären, ob zusätzliche Eingriffe nötig sind.

 

Wenn die Weisheitszähne nicht gerade durchbrechen und/oder zu wenig Platz haben, kann dies zu starken Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen im Bereich von Kiefer und Gesicht führen. In diesen Fällen ist meist eine Notfall-Behandlung erforderlich.

Weisheitszähne ziehen lassen: Wie ist der Behandlungsablauf?

Die Entfernung von Weisheitszähnen ist ein sicherer Standardeingriff, den jeder Zahnarzt bzw. Oralchirurg durchführen kann. In der Zahnresidenz legen wir großen Wert darauf, unsere Patienten über den anstehenden Eingriff aufzuklären und auf Fragen oder Ängste einzugehen.

 

Bei der Entfernung eines Weisheitszahns unterscheidet man zwei grundsätzliche Verfahren:

  • Extraktion = der Zahn wird gezogen, was logischerweise nur funktioniert, wenn er bereits durch das Zahnfleisch durchgebrochen ist und der Zahnarzt ihn mit der Zange greifen kann
  • Osteotomie = chirurgische Entfernung, Weisheitszahn-OP, wobei der Zahnarzt das Zahnfleisch und ggf. auch den Kieferknochen mit Skalpell und Knochenfräse öffnet, um den im Kiefer verkeilten Weisheitszahn herauszuschneiden

Sollten alle vier Weisheitszähne auf einmal gezogen werden?

Wenn alle vier Weisheitszähne vorhanden sind und entfernt werden sollen, können Sie gemeinsam mit Dr. Wrastil entscheiden, wie das geschehen soll:

  • 1 x 4: Entfernung aller vier Zähne in einem Termin, ggf. unter Vollnarkose - hier ist die Heilungsphase u. U. belastender, allerdings ist nur eine einmalige Ausfallzeit einzuplanen
  • 2 x 2: Entfernung von jeweils zwei Zähnen mit zwei Terminen im Abstand einiger Wochen - hier ist die Heilungsphase u. U. weniger belastend, es sind aber zwei Erholungsphasen einzuplanen

Weisheitszahn OP: Schmerzfreie Behandlung dank Betäubung

Ob Extraktion oder Osteotomie: Selbstverständlich werden Weisheitszähne in der Zahnresidenz nur unter Betäubung entfernt, damit der Patient keine unnötigen Schmerzen spürt!

  • Lokalanästhesie: Die Betäubung des Gewebes rund um den Weisheitszahn erfolgt in jedem Fall. Bei Angstpatienten kann vor der Injektion des Anästhetikums eine Betäubungssalbe aufgetragen werden, so dass der Einstich nicht spürbar ist.
  • Dämmerschlaf: Bei dieser leichten Sedierung ist der Patient tiefenentspannt, aber dennoch ansprechbar; er atmet selbstständig.
  • Vollnarkose: Für Angstpatienten wie auch bei sehr komplizierten Operationen kann eine Vollnarkose hilfreich sein, die das Bewusstsein vollständig ausschaltet. Der Patient wird dabei in der Regel künstlich beatmet.

Bei der  Vollnarkose wird der Patient von einem erfahrenen Anästhesisten überwacht, der sämtliche Vitaldaten - Blutdruck, Atmung, Sauerstoffsättigung - im Blick hat. Beim Dämmerschlaf kann ein Chirurg mit entsprechender Qualifikation die Überwachung übernehmen.

Dauer einer Weisheitszahn OP

Eine Weisheitszahn-OP dauert durchschnittlich 20 Minuten pro Zahn, kann in besonders komplizierten Fällen aber auch bis zu 60 Minuten beanspruchen. Wie lange die Weisheitszähne-OP insgesamt dauert, ist somit von der Zahl der zu entfernenden Zähne und deren Lage abhängig.

Was kann man gegen die Schmerzen nach einer Weisheitszahn OP tun?

Weisheitszähne ziehen - danach gilt: Körperliche Schonung, fachgerechtes Kühlen und bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen! Um schmerzhafte Verletzungen im Wundbereich zu vermeiden, sollte man in den ersten Tagen zudem nur weiche Nahrung zu sich nehmen.

 

In der Zahnresidenz erhalten Sie eine ausführliche Beratung zur Nachsorge, damit Sie die Wundheilung optimal unterstützen können. Dies betrifft selbstverständlich auch die Auswahl und Dosierung geeigneter Schmerzmittel.

Welche Risiken sind mit dem Ziehen von Weisheitszähnen verbunden?

Bei der Extraktion bzw. operativen Entfernung von Weisheitszähnen sind unmittelbar nach dem Eingriff Schwellungen, Blutungen und Wundschmerzen zu erwarten, die mit der Zeit von selbst abklingen. Auch temporäre Gefühlsstörungen sind normal und meist nur von kurzer Dauer.

 

In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen bzw. Infektionen kommen, die sich durch verstärkte Blutungen, Schmerzen und ggf. Fieber äußern. Ebenso selten sind dauerhafte Verletzungen von Nervenbahnen und somit bleibende Gefühlsstörungen in Kiefer und Lippe.

Weisheitszähne ziehen: Welche Kosten entstehen?

Die Kosten für die Entfernung von Weisheitszähnen hängen von der Anzahl der zu entfernenden Zähne, deren Lage sowie der gewählten Betäubung ab. 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Weisheitszahn-OP?

Ist die Entfernung von Weisheitszähnen medizinisch indiziert (aus zahnmedizinischer bzw. kieferorthopädischer Sicht notwendig), werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Der Patient zahlt ggf. die Kosten für eine über die Lokalanästhesie hinausgehende Betäubung (Dämmerschlaf, Vollnarkose).