Der Durchbruch der Weisheitszähne macht vielen jungen Erwachsenen Probleme: Statt einem plötzlichen Zuwachs an Weisheit gibt es Zahnschmerzen und manchmal sogar Entzündungen! Um diese Komplikationen zu vermeiden, werden die Weisheitszähne oft vorbeugend gezogen.
Warum es mit den Weisheitszähnen so oft Probleme gibt, wann sie entfernt werden müssen und wie das geschieht, erläutert Dr. Tobias Wrastil im folgenden Text. Bei weiteren Fragen oder akuten Weisheitszahnproblemen vereinbaren Sie am besten gleich einen persönlichen Beratungstermin in der Zahnresidenz in Northeim!
Die Weisheitszähne gehören zum dauerhaften Gebiss. Die Zahnkeime sind seit der Kindheit angelegt, der Durchbruch erfolgt jedoch erst im jungen Erwachsenenalter, also genau dann, wenn man etwas an Weisheit gewinnt.
Zahnmedizinisch werden die Weisheitszähne auch als ,dritte Molaren‘ oder ‚Achter‘ bezeichnet, da sie am Ende der Zahnreihe, hinter dem letzten Backenzahn (Molar) stehen. Sie sind häufig ungewöhnlich geformt, haben also nicht vier Kauhöcker wie ein normaler Backenzahn, sondern drei oder fünf.
Normalerweise hat jeder Mensch vier Weisheitszähne - jeweils einen pro Kieferquadrant. Häufig sind aber auch gar keine oder nur ein bis drei Weisheitszähne vorhanden. Der Durchbruch erfolgt ab dem 16. Lebensjahr, oft aber auch erst mit Anfang Zwanzig.
Weisheitszähne ziehen lassen oder nicht - diese Frage muss stets individuell entschieden werden. Deshalb achtet Dr. Wrastil während der halbjährlichen Kontrolluntersuchung bei jungen Erwachsenen stets auch auf die Weisheitszähne.
Wenn im Kiefer genug Platz vorhanden ist und die Weisheitszähne gerade durchbrechen, können sie im Mund verbleiben und wie ganz normale zusätzliche Backenzähne genutzt werden.
Wenn die Weisheitszähne dagegen übermäßige Probleme bereiten, müssen sie entfernt werden.
Zu Problemen mit den Weisheitszähnen kommt es, wenn:
Wenn der Durchbruch der Weisheitszähne starke Schmerzen, Schwellungen der betroffenen Gesichtshälfte und/oder Entzündungen auslöst, ist eine Entfernung unumgänglich.
Um eine solche Notfall-Behandlung zu vermeiden, rät Dr. Wrastil bei Bedarf zu einem präventiven Eingriff: Ab dem 14. Lebensjahr lässt sich durch eine Röntgenuntersuchung abklären, ob Probleme mit den Weisheitszähnen zu erwarten sind. Die präventive Entfernung und die zu erwartende Ausfallzeit kann dann mit Rücksicht auf anstehende Termine geplant werden.
In seltenen Fällen wird der Weisheitszahn entfernt, um ihn anstelle eines fehlenden Backenzahnes einzusetzen, also zu transplantieren.
Auch wenn sich Weisheitszähne ganz normal entwickeln, verursacht der Durchbruch meist Schmerzen und Druckgefühle, die sich durch Kühlung und Massagen gut lindern lassen. Im Zweifel kann eine Kontrolluntersuchung abklären, ob zusätzliche Eingriffe nötig sind.
Wenn die Weisheitszähne nicht gerade durchbrechen und/oder zu wenig Platz haben, kann dies zu starken Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen im Bereich von Kiefer und Gesicht führen. In diesen Fällen ist meist eine Notfall-Behandlung erforderlich.
Die Entfernung von Weisheitszähnen ist ein sicherer Standardeingriff, den jeder Zahnarzt bzw. Oralchirurg durchführen kann. In der Zahnresidenz legen wir großen Wert darauf, unsere Patienten über den anstehenden Eingriff aufzuklären und auf Fragen oder Ängste einzugehen.
Bei der Entfernung eines Weisheitszahns unterscheidet man zwei grundsätzliche Verfahren:
Wenn alle vier Weisheitszähne vorhanden sind und entfernt werden sollen, können Sie gemeinsam mit Dr. Wrastil entscheiden, wie das geschehen soll:
Ob Extraktion oder Osteotomie: Selbstverständlich werden Weisheitszähne in der Zahnresidenz nur unter Betäubung entfernt, damit der Patient keine unnötigen Schmerzen spürt!
Bei der Vollnarkose wird der Patient von einem erfahrenen Anästhesisten überwacht, der sämtliche Vitaldaten - Blutdruck, Atmung, Sauerstoffsättigung - im Blick hat. Beim Dämmerschlaf kann ein Chirurg mit entsprechender Qualifikation die Überwachung übernehmen.
Eine Weisheitszahn-OP dauert durchschnittlich 20 Minuten pro Zahn, kann in besonders komplizierten Fällen aber auch bis zu 60 Minuten beanspruchen. Wie lange die Weisheitszähne-OP insgesamt dauert, ist somit von der Zahl der zu entfernenden Zähne und deren Lage abhängig.
Weisheitszähne ziehen - danach gilt: Körperliche Schonung, fachgerechtes Kühlen und bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen! Um schmerzhafte Verletzungen im Wundbereich zu vermeiden, sollte man in den ersten Tagen zudem nur weiche Nahrung zu sich nehmen.
In der Zahnresidenz erhalten Sie eine ausführliche Beratung zur Nachsorge, damit Sie die Wundheilung optimal unterstützen können. Dies betrifft selbstverständlich auch die Auswahl und Dosierung geeigneter Schmerzmittel.
Bei der Extraktion bzw. operativen Entfernung von Weisheitszähnen sind unmittelbar nach dem Eingriff Schwellungen, Blutungen und Wundschmerzen zu erwarten, die mit der Zeit von selbst abklingen. Auch temporäre Gefühlsstörungen sind normal und meist nur von kurzer Dauer.
In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen bzw. Infektionen kommen, die sich durch verstärkte Blutungen, Schmerzen und ggf. Fieber äußern. Ebenso selten sind dauerhafte Verletzungen von Nervenbahnen und somit bleibende Gefühlsstörungen in Kiefer und Lippe.
Die Kosten für die Entfernung von Weisheitszähnen hängen von der Anzahl der zu entfernenden Zähne, deren Lage sowie der gewählten Betäubung ab.
Ist die Entfernung von Weisheitszähnen medizinisch indiziert (aus zahnmedizinischer bzw. kieferorthopädischer Sicht notwendig), werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Der Patient zahlt ggf. die Kosten für eine über die Lokalanästhesie hinausgehende Betäubung (Dämmerschlaf, Vollnarkose).